Jon von RÜFÜS im Interview - Erfolg, Konzerte und Berlin

Die Indie-House-Band RÜFÜS aus Sidney startet heute ihre Deutschland-Tour mit einem Konzert im Lido Berlin. Vorab haben wir Jon George, den Keyboarder der Band, zum Interview getroffen. Bei welchem der Jungs die Mädchenherzen noch höher schlagen dürfen, hat er uns nicht verraten. Dafür hat er mit uns über den Erfolg der Band, Konzerte und den persönlichen Bezug zu Berlin gesprochen. Wenn ihr ihn und seine beiden Bandkollegen Tyrone Lindqvist und James Hunt gerne mal live on Stage erleben wollt, beeilt euch und sichert euch hier euer Ticket.

Wie habt ihr euch kennengelernt und warum habt ihr euch dazu entschieden, gemeinsam Musik zu machen?
Wir drei haben uns in der Schulzeit kennengelernt. Jahre später haben wir uns dann wieder getroffen und alle unabhängig voneinander Musik gemacht. Zu dem Zeitpunkt haben wir festgestellt, dass wir alle die gleichen Künstler mochten, wie zum Beispiel Booka Shade, Trentemøller und Chemical Brothers. Irgendwann haben wir uns dann gedacht, dass wir doch einfach mal zusammen Musik machen sollten und ab da war es ein fließender Prozess. Wir haben uns super verstanden, haben im Studio gut zusammengearbeitet und so hat alles angefangen.

Woher kommt euer Name und hat her eine bestimmte Bedeutung?
Es steckt keine bestimmte Geschichte dahinter. Irgendwann sind wir einfach auf RÜFÜS gekommen, was sich in unseren Ohren weniger anhört wie der Name einer Band, sondern wie eine weit entfernte Insel irgendwo im nirgendwo, auf die man sich zurückziehen kann, um unsere Musik zu hören.

In Nordamerika seid ihr unter dem Namen RÜFÜS DU SOL bekannt. Was hat es damit auf sich?
Vor dem Release unseres Debütalbums "Atlas" mussten wir unseren Namen in Nordamerika ändern, da RÜFÜS in den United States als Trade Mark geschützt ist. Also haben wir uns überlegt, wie wir unseren Namen abwandeln können, so dass er sich immer noch nach uns anhört. Also entschieden wir uns für RÜFÜS DU SOL.

Eure beiden Studioalben "Atlas" (2013) und "Bloom" (2016) sind beide auf Platz 1 der australischen Charts eingestiegen. Habt ihr mit diesem unmittelbaren Erfolg gerechnet und was habt ihr davor gemacht?
Natürlich war es eine große Überraschung für uns, auf Nummer 1 zu charten, ganz besonders mit dem ersten Album. Ich denke, ein ausschlaggebender Grund war, dass wir schon vor 2013 nonstop durch Australien getourt sind. In erste Linie hat es uns Spaß gemacht, unsere Musik live zu spielen, aber es war auch unser Ziel, für unsere Live-Shows bekannt zu werden und das haben wir geschafft. Außerdem wird unsere Musik in unserer Heimat sehr oft im Radio gespielt. Alles in allem hat es uns viele Jahre an Arbeit gekostet, aber es hat sich gelohnt. Wir sind durchweg auf positive Resonanz gestoßen und das macht uns glücklich.

Von den meisten werdet ihr als Dance Group oder Electropop Band bezeichnet. Seid ihr zufrieden damit bzw. in welches Genre würdet ihr eure Musik selbst einordnen?
Es ist schwierig, unsere Musik überhaupt irgendwie zu bezeichnen. Es sind mehr die Fans bestimmter Genres, die unsere Musik ebenfalls mögen. Ich persönlich denke, dass wir unsere Wurzeln in House und Indie haben, besonders, wenn ich an unsere Liveauftritte denke. Unser Genre ist eine Art Indie-House-Fusion. Aber eigentlich ist es absolut nicht wichtig für uns.

Vor dem letzten Winter wussten wir in Deutschland nicht wirklich viel über euch, bis euer Song "Like An Animal" für den TV-Werbespot von Vodafone genutzt wurde. Wie kam es zu dieser Kooperation?
Das war ein echter Glücksfall. Unser Sound hat in Deutschland Anklang gefunden und das letztendlich ganz besonders bei den Machern des Vodafone-Werbespots. Also hatten wir einen wirklich guten Start für unsere Karriere in Deutschland.

Nach eurer ersten Welttournee habt ihr eine Zeit lang in Berlin gelebt. Wie lange wart ihr in der Hauptstadt und was habt ihr hier gemacht?
Ja, wir haben einige Zeit in Deutschland verbracht, um dort Texte für unser neues Album zu schreiben, ohne dabei von Freunden und Familie abgelenkt zu werden. Nachdem wir zum ersten Mal um die Welt getourt sind, wollten wir ein bisschen zur Ruhe kommen und haben uns dazu entschieden, uns vorübergehend in Berlin niederzulassen. Also haben wir Ende 2014 für zwei Monate in einem Haus in Berlin gewohnt. Deutschland hat uns ein gutes Gefühl gegeben und das haben wir genutzt, um an "Bloom" zu arbeiten. Wir hatten eine wirklich gute Zeit in Berlin, was nicht zuletzt an der Clubszene und der Popkultur der Stadt lag. Außerdem ist es natürlich toll, dass dort, wo der Grundstein für unser zweites Album gelegt wurde, unser Song "Like An Animal" auf sehr positive Resonanz gestoßen ist.

Hat der erste große Erfolg in Deutschland für euch etwas verändert?
Inzwischen ist es so, dass wir vor viel mehr Leuten spielen und dass eine noch krassere Atmosphäre entsteht bei unseren Konzerten. Was das angeht, haben wir sehr großes Glück gehabt. Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder dort zu performen.

Du bist Keyboarder, James Schlagzeuger und Tyron Gitarrist und Sänger. Was hat diese Konstellation für die Produktion eurer Musik zu bedeuten?
Wenn wir im Studio sind, sind wir wirklich alle an der Produktion beteiligt, so dass wir unsere Musik sicher gemeinsam auf die Bühne bringen können. Nachdem wir den Text geschrieben haben, arbeiten wir heraus, wie wir sie unserem Publikum präsentieren möchten und teilen alles noch mal untereinander auf. Das ist wirklich ein Teil des Produktionsprozesses, bei dem wir alle sehr viel Spaß haben.

Dieses Jahr spielt ihr 38 Shows, was verrückt, aber mindestens genauso toll ist. Bei so viel Arbeit, die noch vor euch liegt, könnt ihr trotzdem etwas über eure Pläne für die Zukunft verraten, auf die sich eure Fans freuen können?
Wir werden nächstes Jahr definitiv zurück in's Studio gehen, um an neuen Texten und neuem Sound zu arbeiten und anschließend wieder auf Tour zu gehen. Unsere Fangemeinden rund um den Globus werden immer mehr und immer größer.  Das treibt uns an, unsere Musik immer weiter mit der ganzen Welt zu teilen.

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